Achtung!
Diese Review könnte Spuren von Spoilern enthalten und
sollte nur auf eigene Gefahr gelesen werden!
Worum geht es?
In der beschaulichen Kleinstadt Flint City ist nichts
mehr so wie es war als der kleine Frankie Peterson tot aufgefunden wird. Der
Täter steht schnell fest: Der beliebte und anerkannte Coach und Lehrer Terry
Maitland soll den kleinen Jungen auf brutalste Art ermordet und misshandelt
haben. Für die Ermittler rund um Ralph Anderson ist es ein klarer Fall, wäre da
nicht das ebenso handfeste Alibi von Terry Maitland, dass sie vor ein großes
Problem stellt. Mit der Zeit wird ihnen klar, dass etwas nicht mit rechten
Dingen zugeht und sie müssen feststellen, dass es Dinge zwischen Himmel und
Erde gibt, die sich manchmal nicht rational erklären lassen. Hat Terry Maitland
den kleinen Jungen wirklich umgebracht oder steckt womöglich etwas Anderes dahinter?
Etwas Böses?
Meine Meinung
Wieder einmal hat Stephen King bewiesen, dass er ein wahrer
Erzählkünstler ist und weiß, wie man die Spannung in die Höhe treibt. Nach dem
Vorgänger, Sleeping Beauties, der mir leider nicht so gefallen hat, punktet der
Autor hier wieder mit einer lebhaften Erzählweise, die mich gleich in ihren
Bann gezogen hat. Zwar gibt es an einigen Stellen auch ein paar Längen, aber
die nutzt er andererseits auch, um seinen Figuren mehr Raum zur Entfaltung zu
geben. Für seine Verhältnisse geht die Handlung zügig voran und man erlebt an
einigen Stellen die ein oder andere Überraschung.
Das Highlight ist für eingefleischte King-Fans wohl der
Auftritt von Holly Gibney, die zum Ermittlerteam rund um Ralph Anderson stößt. Wie
viele sicher wissen spielt sie in der Mister Mercedes-Trilogie eine wichtige
Rolle, die ich zwar noch nicht gelesen habe, das aber bestimmt bald nachholen
werde. Mir gefiel Holly nämlich ziemlich gut, da sie ein doch recht
eigensinniger Charakter ist und sich gut mit dem rational denkenden Ralph
Anderson ergänzt. Da sie doch eine größere Rolle in der Geschichte spielt,
hätte sie vielleicht schon im Klappentext erwähnt werden können, aber das nur
so nebenbei.
Vor allem aber hat mir die Grundidee rund um den Outsider
gefallen, deren Ursprung in einer mexikanischen Legende liegt. Generell mag ich
Mythen und Legenden anderer Kulturen sehr und fand es toll, dass King für diese
Geschichte darauf zurückgegriffen hat.
Was mir nicht so gefallen hat war der Showdown zum Schluss, den ich mir
etwas anders vorgestellt habe, wenn ich ehrlich bin. Im Verlauf der Geschichte
hat man immer mehr von einem speziellen Charakter erfahren und als es dann soweit
war und die Handlung sich auf ihrem Höhepunkt befand, wurde alles ziemlich
schnell aufgelöst und das ließ mich eher unbefriedigt zurück. Ich möchte nicht
zu viel verraten, aber ich hätte mir hier ein paar mehr Taten seitens der
Charaktere gewünscht, um das Ganze noch ein bisschen interessanter zu machen.
Fazit:
Ein spannender und etwas gruseliger Kriminalfall, der den
Leser in seinen Bann zieht. Zwar war das Ende für mich nicht zufriedenstellend,
aber die Geschichte punktet dennoch mit starken Figuren und einer aufregenden
Jagd nach einem mysteriösen Mörder.
Stephen King holt mich mit seiner tollen Erzählweise wieder ab, da
vergebe ich ihm mal die für mich eher harmlose Auflösung des Falls.
4/5 Sterne
PS: Hier noch ein kleines Interview mit Stephen King bei CBS Good Morning, wo er ein wenig über den Outsider und die Ideenfindung zu seinen Büchern redet.
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=m3u0NjIRXuQ
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