Zugegeben, ich kann mit Superhelden generell nicht viel anfangen, aber ich fand den Klappentext ansprechend und deswegen gab ich der Geschichte eine Chance. Die Autorin V.E. Schwab (bekannt durch die Weltenwanderer-Trilogie „Vier Farben der Magie“) nimmt den Leser mit in ein neues Fantasy-Abenteuer, das eine andere Seite des Superheldenmythos zeigt.
Infos zum Buch:
Autorin: V.E. Schwab
Verlag: FISCHER Tor
Seiten: 381
Preis: 16,99€
Victor Vale und Eli Ever, zwei junge und brillante
Medizinstudenten teilen sich im College nicht nur ein Zimmer, sondern auch eine
besondere Obsession: Um zu beweisen, dass übernatürliche Kräfte geweckt werden,
führen sie gezielt eine Nahtoderfahrung herbei und das mit Erfolg: Victor kann
Schmerzen kontrollieren und Eli wird sozusagen unsterblich. Seine Wunden heilen
wieder von alleine. Doch dafür bezahlen sie einen hohen Preis. Einen sehr hohen
sogar. 10 Jahre später sind sie Feinde und Victor bricht aus dem Gefängnis aus,
um sich an Eli zu rächen. Wann sie aufeinander treffen ist zunächst ungewiss,
doch eins steht fest: Es wird Blut fließen.
Nachdem ich das Buch beendet hatte, musste ich die Geschichte
zunächst etwas sacken lassen, bevor ich mir ein genaueres Bild machen konnte.
Generell hat mir die Idee der Autorin aber wirklich gut gefallen. Von anderen
Superhelden wissen wir, dass sie entweder von einer Spinne gebissen werde oder
mit irgendeiner chemischen Lösung in Berührung kommen, damit sie übernatürliche
Kräfte entwickeln. In dieser Geschichte erklärt V.E. Schwab diesen Punkt auf
biochemischer Basis und das gibt dem Ganzen das gewisse etwas.
Außerdem gefällt mir die Aufteilung der Kapitel die den
Leser nicht nur die aktuellen Geschehnisse, sondern auch die aus der
gemeinsamen Vergangenheit der beiden zeigen. So lernt man die jungen Männer ein
bisschen besser kennen.
Womit ich ein paar Schwierigkeiten hatte, waren die beiden
Protagonisten Victor Vale und Eli Ever. Man hat die beiden zwar im Laufe der
Handlung kennen gelernt und bekam ihren Werdegang mit, jedoch nur auf
oberflächlicher Ebene. Als Leser hatte ich oft nicht das Gefühl, dass sie
richtige Freunde sind und ich bekam eher den Eindruck, dass es nur eine
Zweckgemeinschaft war und keine emotionale Verbindung vorhanden war. dafür
haben mir die beiden Begleiter von Viktor ganz gut gefallen – das kleine
Mädchen Sydney und sein ehemaliger Gefängniskumpane Mitch. Hätte es keine
interessanten Nebencharaktere gegeben, hätte ich das Buch wohl weggelegt.
Fazit:
Trotz der Tatsache, dass ich mich nicht in die Gefühlswelt
von Victor und Elis hineinversetzen konnte, war es eine sehr interessante
Geschichte über diese beiden Superhelden, die einen hohen Preis für ihr gelungenes
Experiment zahlen mussten. Die kurzen Sätze und der interessante Schreibstil
sorgten für einen zügigen Lesefluss und dank der interessanten Nebencharaktere,
wurde die Geschichte nicht langweilig. Wer also Fantasy und Superhelden mag,
dem wird Vicious ganz bestimmt gefallen.
4/5 Sterne
PS: Hier noch ein kleiner Trailer zur Einstimmung auf das Buch.