02.08.12

Der Kuss des Feindes (Titus Müller)



Inhalt
Kappadokien, ca. 800 n. Chr.: Araber und Christen befinden sich aufgrund ihrer religiösen Ansichten im Krieg. Arif, Sohn des arabischen Stammesführers entdeckt auf einem Streifzug zufällig die unterirdische Stadt Korama, wohin die Christen vor den Arabern geflüchtet sind. Dabei begegnet er Savina und verliebt sich in sie. Beiden ist bewusst, dass diese Liebe nicht sein darf, da sie ja eigentlich Feinde sind, doch das Herz folgt nun mal seinen eigenen Regeln. Arif gerät in einen großen inneren Konflikt, denn eigentlich sollte er den Fund seinem Vater melden, der einen Angriff auf die Christen plant…


Meine Meinung
Ich muss zugeben, dass ich anfangs schon ein paar Probleme hatte richtig in die Geschichte einzusteigen, weil ich mich zuerst an die für mich fremd klingenden Namen gewöhnen musste. Doch beim weiteren Lesen kam ich endlich rein und erlebte eine schöne mitreißende Geschichte in der Wüstenlandschaft: Titus Müller nimmt uns mit in eine Welt, die für viele sicher noch im Verborgenen liegt. Sein Schreibstil ist so schön flüssig und verständlich geschrieben, dass man sich als Leser sehr gut in die fremdartige Welt der Araber und Christen hineinversetzen kann. Das Buch wurde in der dritten Person aus der Erzählperspektive geschrieben.  So begleitet man zum einen  Savina durch die unterirdische Stadt Korama und lernt etwas über die christlichen Ansichten und Lebensgewohnheiten. Zum anderen erhält man einen Einblick in das Leben der Araber und deren Glauben aus Arifs Sicht. Bei diesem Buch handelt es sich um einen historischen Jugendroman, worin die Liebesgeschichte zwischen Savina und Arif eingearbeitet wurde. Für so manchen ein gewagtes Angehen, was ich aber für sehr gelungen halte.

Jedoch muss ich sagen, dass die Liebesgeschichte, durch die ausführlicheren Einblicke in die unterschiedlichen Glaubensrichtungen ein wenig zu kurz gekommen ist. Da hätte man ruhig ein paar mehr Seiten hinzufügen können. Ansonsten gibt es für mich keine weiteren negativen Punkte, die ich zu beanstanden habe.

Fazit
Ein schöner historischer Jugendroman, der den Leser in seinen Bann zieht und ihn gleichzeitig in die Wüste schickt (im wahrsten Sinne des Wortes). Wer mehr über den christlichen und arabischen Glauben lernen möchte, dem lege ich dieses Buch sehr ans Herz. Es räumt mit so einigen Missverständnissen auf und ist ein Appell für mehr Toleranz gegenüber den Religionen. Mir hat es sehr gut gefallen und ich kann es euch nur empfehlen




4 / 5 Sterne


PS
Ein großes Dankeschön geht an Titus Müller und den Fischer Verlag für dieses tolle Leseexemplar! Zum Buch gibt es natürlich auch einen wunderschönen Trailer, den Ihr nicht verpassen solltet. Ihr wollt mehr über Titus Müller erfahren? Auf seiner Facebook-Seite und seiner offiziellen Homepage findet Ihr alle nötigen Informationen.


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